Fiktives Fallbeispiel aus Erfurt

Schuldner verschleiert Wohnsitz - Aufenthalt in Eisenach aufgedeckt

Ausgangslage:

Ein mittelständischer Bauzulieferer aus Erfurt hat gegen einen ehemaligen Geschäftspartner aus Gotha einen vollstreckbaren Titel über rund 24.000 € erwirkt. Der Schuldner, ein ehemaliger Selbstständiger, hatte Materialien für ein Bauprojekt bezogen, jedoch nie bezahlt – trotz mehrfacher Mahnungen. Nach der Klage und dem Urteil verliert sich seine Spur: Er ist aus seiner Gothaer Wohnung abgemeldet, Telefonnummern sind deaktiviert, Firmen-Website und E-Mail-Adresse abgeschaltet.

Der Gerichtsvollzieher meldet „Unzustellbar“, das Meldeamt verweist auf eine Abmeldung ins Ausland, ohne Nachweis.

Der Gläubiger beauftragt einen Privatdetektiv, um den tatsächlichen Aufenthaltsort des Schuldners zu ermitteln.

Ziel des Auftrags:

• Tatsächliche Wohn- bzw. Aufenthaltsadresse des Schuldners feststellen

• Beweismaterial für Zwangsvollstreckung bereitstellen

• Verdacht auf vorsätzliche Adressverschleierung dokumentieren

Ermittlungsverlauf:

1. Digitale Spurensuche:

Der Detektiv stellt fest, dass der Schuldner bis vor Kurzem auf einem Online-Kleinanzeigenportal als „Privatverkäufer“ aktiv war – nun mit einem neuen Profil unter dem Namen „T. Berger“. Die Kontaktadresse laut Anzeige: „Großraum Thüringen“. In einem der Inserate erscheint im Hintergrund ein Straßenname mit einem charakteristischen alten Mauerstück – ein Abgleich führt zur Weststadt von Eisenach.

2. Umfeldrecherche in Eisenach:

Der Detektiv fährt nach Eisenach und untersucht unauffällig mehrere Straßen im vermuteten Gebiet. Nach einer Sichtung von Klingelschildern und Briefkästen fällt ein Name auf, der dem alten Nachnamen des Schuldners ähnelt – nur leicht verändert. Eine direkte Nachfrage bei einem benachbarten Ladenbesitzer ergibt den Hinweis, dass dort „ein Mann wohnt, der immer Lieferungen bekommt und sich ansonsten zurückzieht“.

3. Beobachtung und Beweissicherung:

Der Detektiv beobachtet das Objekt über mehrere Tage. Es handelt sich um ein altes Mehrfamilienhaus mit separatem Zugang zum Hinterhof. Dort wird der Schuldner mehrmals beim Entladen von Paketen beobachtet. Eine Lieferfahrerin spricht ihn sogar mit dem ursprünglichen Namen an – trotz des geänderten Namens an der Klingel.

4. Fotodokumentation und Bericht:

Die Anwesenheit des Schuldners wird per Foto- und Zeitprotokoll dokumentiert. Es wird belegt, dass er tatsächlich in Eisenach lebt, dort Online-Geschäfte betreibt, aber absichtlich unter anderem Namen auftritt, um sich der Vollstreckung zu entziehen.

Ergebnis:

Aktueller Aufenthaltsort: Eisenach, Thüringen

• Beweise für vorsätzliche Identitätsverschleierung (Briefkastenname, Onlineprofile, nicht gemeldeter Wohnsitz)

• Feststellungen ermöglichen eine gerichtliche Zustellung per Gerichtsvollzieher an die tatsächliche Adresse

Folge:

• Gericht ordnet Vollstreckung an

• Neue Zustellung erfolgreich

• Zwangsvollstreckung über Sachpfändung und Kontopfändung wird eingeleitet

• Zusätzlich prüft die Gläubigerseite Strafanzeige wegen Gläubigerbenachteiligung (§ 283c StGB)

Rechtlicher Rahmen:

Alle Ermittlungen erfolgten auf legalem Weg durch Beobachtung im öffentlichen Raum, Nutzung öffentlich zugänglicher Informationen und ohne Verletzung des Persönlichkeitsrechts. Der Detektiv war im Auftrag eines titulierten Gläubigers tätig, was das berechtigte Interesse an der Adressermittlung begründet.

Leipzig | Sachsen | Thüringen | Sachsen - Anhalt | Mitteldeutschland

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